Nachhaltigkeit prägt die Zukunft des Gastgewerbes
Green Hospitality: IDM Südtirol und HGV luden zu Austausch zum Thema Nachhaltigkeit
Schenna – „Nachhaltigkeit ist kein unerreichbares Ziel, sondern ein machbarer Weg – und einer, der die Zukunft der Gastronomie und Hotellerie prägen wird.“ Das sagte Michaela Reitterer, Gastgeberin des weltweit ersten Stadthotels mit Null-Energie-Bilanz, dem Boutiquehotel Stadthalle in Wien. Sie war Gastreferentin bei der Veranstaltung „Green Hospitality – Hotellerie und Gastronomie mit Zukunft“, zu der IDM Südtirol und der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) eingeladen haben. Eine Station der Reihe war das Schenna Resort in Schenna.
Michaela Reitterer gilt als eindrucksvolle Vorreiterin auf dem Weg der Nachhaltigkeit in der Hotellerie. Als CEO und Inhaberin des Boutiquehotel Stadthalle in Wien, weiß sie aus erster Hand, was es bedeutet, Nachhaltigkeit erfolgreich in den Hotelalltag zu integrieren. In ihrem Vortrag teilte sie Einblicke, Herausforderungen und Chancen aus ihrer Reise. Den Südtiroler Gastwirtinnen und Gastwirten gab Reitterer einige Botschaften mit auf deren eigenen Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit. Vor allem betonte sie, dass es nicht teuer sein muss, mit Nachhaltigkeit zu beginnen, und dass viele Betriebe oft schon viel mehr tun, als ihnen bewusst sei. „Faires Arbeiten, der Einsatz nachhaltiger Produkte in der Küche, nachhaltiges Bauen, usw. Vieles von dem setzen die Gastbetriebe schon um. Das ist der richtige Ansatz und alles andere ein stetiger Prozess“, betonte Reitterer.
Im Anschluss an den Impulsvortrag von Michaela Reitterer fand eine offene Diskussionsrunde statt, in der sich die Teilnehmenden mit der Referentin sowie den Expertinnen und Experten von IDM und HGV über konkrete Ideen und Lösungsansätze austauschen konnten.
„Die starke Teilnehmerzahl und das rege Interesse zeigen: Die Unterkunftsbetriebe verstehen mehr und mehr, dass am Thema Nachhaltigkeit nichts vorbeiführt. Es geht schließlich nicht nur um eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder und Enkel. Es geht auch darum, was die Kunden von morgen und die Banken schon heute fordern“, sagt Wolfgang Töchterle, Marketingdirektor von IDM. „187 Unterkunftsbetriebe sind bereits zertifiziert. Das ist ein guter Start. Unser Ziel für 2025 ist es, die 300-Betriebe-Marke zu knacken“, so Töchterle.
Nachhaltigkeit ist Programm
Auch der HGV setzt im Angebot für seine Mitgliedsbetriebe stark auf das Thema Nachhaltigkeit. So gehört dieses neben Human Relations und Innovation zu den drei Zukunftsthemen, welche für die nachhaltige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche und der touristischen Entwicklung in Südtirol ausschlaggebend sind. „Als Verband setzen wir zahlreiche Initiativen unter dem Leitmotiv Future Hospitality und bauen unsere Beratungstätigkeit aus. Ein nachhaltiger Umbau unseres Sektors ist dabei das Ziel“, sagte HGV-Direktor Raffael Mooswalder.
Klaus Schmidt, Leiter der HGV-Unternehmensberatung, sprach die steigende betriebswirtschaftliche Bedeutung der Nachhaltigkeit an und die Serviceleistungen, die der HGV seinen Mitgliedern auf ihrem Weg zur Verfügung stellt: „Die gastgewerblichen Betriebe sind Vorreiter in Südtirol, wenn es um die nachhaltige Zertifizierung geht. Wir unterstützen und begleiten unsere Mitglieder dabei“, so Schmidt.
Interessant waren nicht nur die Inputs, sondern auch die Locations, in denen die Veranstaltungen stattfanden und die auch besichtigt werden konnten. Neben dem Schenna Resort waren dies der Cyprianerhof Dolomit Resort in Tiers und das AMA Stay in St. Vigil in Enneberg.