Die Arbeitgeberattraktivität steigern
Future Hospitality: Studie empfiehlt mehr Fokus auf Mitarbeiterbedürfnisse zu legen
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie Mitarbeitende liegen in ihrer Wahrnehmung der eigenen Unternehmen oft weit auseinander. Dies zeigt eine Studie der Hochschule Heilbronn aus dem Jahr 2024.
Wie steht es um die Kultur im Unternehmen, welche Bedürfnisse haben Mitarbeitende und wie sehr bedienen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber diese? Diesen und weiteren Fragen ging eine Studie der Hochschule Heilbronn mit dem Titel „Arbeitgeber Rating Hotellerie – Eine Initiative für den Arbeitsplatz Hotel“ aus dem heurigen Jahr nach. Untersucht wurde die Arbeitgeberattraktivität in der Hotellerie.
Die Forschung basiert auf zwei Fragebögen, die die Perspektive der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, sowie jene der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfasst haben. Das Ergebnis zeigt, dass trotz großer Bemühungen um eine attraktive Arbeitsplatzgestaltung und Mitarbeiterzufriedenheit, signifikante Diskrepanzen zwischen den Wahrnehmungen von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bestehen bleiben.
Arbeitszeitmodelle verbessern
Insbesondere in den Bereichen Arbeitszeitmodelle, Work-Life-Balance und Einbeziehung in Entwicklungsprozesse wiesen die Antworten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf einen deutlichen Verbesserungsbedarf hin. Bei der Einschätzung, ob den Arbeitnehmenden genug Arbeitszeitmodelle zur Verfügung stehen, unterscheiden sich die Einschätzungen stark. Während mehr als 60 Prozent der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dem voll oder eher zustimmten, waren es unter den Angestellten unter 35 Prozent.
Bei der Frage nach einem respektvollen Umgang im Unternehmen zeigten sich weitere deutliche Unterschiede in der Einschätzung seitens der befragten Hoteliers und ihrer Angestellten. Mehr als 86 Prozent der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber waren der Meinung, dass das für ihr Unternehmen voll oder eher zutrifft. Fragt man dagegen die Mitarbeitenden, haben nur etwas mehr als die Hälfte dieser Aussage voll oder eher zugestimmt.
Konsens vorhanden
Es gab aber durchaus auch Punkte, bei denen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber und Angestellte in ihren Einschätzungen recht nah beieinander lagen. Zum Beispiel bei den Fragen, ob den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Unternehmenswerte bekannt seien oder ob sie wüssten, wie sie ihr volles Potenzial ausschöpfen könnten.
Fokus auf Mitarbeiterbedürfnisse
Trotz der erkannten Notwendigkeit für Anpassungen im Bereich Mitarbeiterbedürfnisse scheinen laut Studie die Maßnahmen der letzten Jahrzehnte nicht ausreichend gewesen zu sein, um die Erwartungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vollständig zu erfüllen.
Die Studie legt nahe, dass eine stärkere Fokussierung auf individuelle Mitarbeiterbedürfnisse, eine transparente Kommunikation und die Anpassung von Arbeitszeitmodellen erforderlich sind, um die Attraktivität als Arbeitgeber in der Hotellerie zu steigern. Eine Möglichkeit wäre es laut den Studienverfassern, eine Employer-Branding-Strategie einzubauen, die ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positioniere.
Desweiteren wird eine weitere Anpassung von Arbeitszeitmodellen hervorgehoben, um auf die Flexibilitätsanforderungen der Branche zu reagieren. Eine positive Unternehmenskultur, welche Wertschätzung, offene Kommunikation und eine kooperative Führungskultur umfasst, wird als weiterer entscheidender Faktor genannt.
Onlineausgabe der ahgz