Führung neu denken – Sinn statt Druck

Werte leben, Talente halten: Was Mitarbeitende erwarten

Fachkräftemangel, Wertewandel und neue Lebensmodelle zwingen Betriebe zum Umdenken. Was moderne Führung ausmacht, wie sie zur Nachhaltigkeit beiträgt und wo Betriebe gezielt ansetzen können.

 

Wer heute in der Hotellerie und Gastronomie Fachkräfte langfristig halten will, muss mehr bieten als Benefits. Vor allem die Generation Z stellt neue Anforderungen an ihre Führungskräfte:
Was gibt meiner Arbeit Sinn? Fühle ich mich wertgeschätzt? Und wie kann ich mich weiterentwickeln? Klassische Führungsmodelle stoßen dabei schnell an ihre Grenzen. Denn gefragt ist nicht nur ein sicherer Job, sondern auch eine emotionale Verbindung zum Arbeitsplatz.

Unternehmen, die dieses Potenzial erkennen, stehen vor einer zentralen Herausforderung: sich von einem hierarchisch geführten Betrieb zu einem offenen Lernort mit flachen Strukturen weiterzuentwickeln.

Ein Beispiel für gelebten Kulturwandel ist das AMA Stay in St. Vigil. Markus Promberger ist Hoteldirektor des ersten Aparthotels im Alpenraum, spezialisiert auf digitale Nomaden und Incentivereisen. Er hat ein Konzept entwickelt, das nicht nur die Gäste, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus rückt.

„In Zukunft“, sagt Promberger, „müssen wir Jobs stärker nach den Bedürfnissen der Menschen ausrichten – statt zu erwarten, dass sich der Mensch dem Job anpasst.“

 

Geteilte Werte als Fundament

Im AMA Stay ist der mitarbeiterzentrierte Ansatz nicht nur Teil der Unternehmensphilosophie, sondern wird auch im Alltag gelebt: Bewerbungen haben denselben Stellenwert wie eine Zimmeranfrage – und werden mit einer schnellen, freundlichen Rückmeldung beantwortet. Die Stellenausschreibungen sind bewusst einfach gehalten, um junge Talente nicht von vornherein abzuschrecken. Ganzjahresstellen bieten den Mitarbeitenden Perspektive und Sicherheit. Und Wertschätzung zeige sich bereits in der Sprache, sagt Promberger: „Wir sprechen nie vom ‚Personal‘, sondern konsequent vom ‚Team‘.“ Dieser Ansatz stärkt den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl. Zudem beruht die Unternehmenskultur auf einer klar definierten Wertebasis: Gastfreundschaft, Ehrlichkeit, Selbstbestimmung, Stolz und Demut. „Die wichtigste Investition in unserem Sektor ist das Team“, betont Promberger, „denn ohne eine wertschätzende Unternehmenskultur gibt es keine langfristige Perspektive – weder für die Mitarbeitenden noch für den Betrieb.“

 

Mitarbeitende binden

In modernen Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben werden Entscheidungen zunehmend gemeinsam und partizipativ getroffen – nicht mehr von übergeordneten Personen. Im AMA Stay in St. Vigil wird dieses Prinzip bereits gelebt. Ein junges, diverses Team bringt aktiv Ideen ein, gestaltet Prozesse mit und lernt so voneinander.

Diese neue Form der Zusammenarbeit ist inspirierend, aber nicht ohne Herausforderungen, wie Promberger weiß: „Die größte Schwierigkeit liegt darin, das kreative Chaos zu sortieren und die richtigen Prioritäten zu setzen.“ Deshalb brauche es trotz flacher Hierarchien klare Strukturen und Entscheidungskompetenz.

Ein weiteres Thema für die Mitarbeiterführung von morgen ist Weiterbildung. Durch ein attraktives Angebot werden die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden gesteigert und Talente langfristig im Unternehmen gehalten. Denn wer sich intern weiterentwickeln kann, muss nicht extern wechseln.

Im AMA Stay hat Promberger deshalb eine eigene Academy ins Leben gerufen: kurze, gezielte Lerneinheiten – sogenanntes Microlearning – ermöglichen den Mitarbeitenden, flexibel, praxisnah und selbstbestimmt zu lernen und zu wachsen.

 

Soziale Nachhaltigkeit

Moderne Mitarbeiterführung im Hotel- und Gastgewerbe bedeutet mehr als Management – sie ist eine Frage der Haltung. Betriebe, die Verantwortung, Vertrauen und Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellen, schaffen nicht nur bessere Arbeitsbedingungen, sondern sichern sich auch ihre Zukunftsfähigkeit.

„Nachhaltigkeit beginnt schon im Team“, sagt Hoteldirektor Markus Promberger und erinnert daran, dass soziale Nachhaltigkeit genauso wichtig ist wie ökologische.

Denn nur wer die Bedürfnisse seiner Mitarbeitenden wahrnimmt und ihnen Wertschätzung entgegenbringt, bleibt auch in Zeiten des Wandels ein attraktiver Arbeitgeber.

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