Mehr als nur grüne Worte
Wie Betriebe ihren Gästen Nachhaltigkeit erfolgreich kommunizieren
Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern eine Notwendigkeit, die auch in der Hotel- und Gastronomiebranche Einzug hält. Doch neben den praktischen Maßnahmen, wie Energieeinsparung und die Reduktion von Lebensmittelabfällen, spielt die Kommunikation dieser Bemühungen eine entscheidende Rolle. Authentizität und Ehrlichkeit sind hier gefragt. Klare Beispiele und die Einbindung der Gäste machen den Unterschied. Wichtig ist, Greenwashing zu vermeiden und stattdessen auf transparente, ehrliche Kommunikation zu setzen.
Wie aber kann man Nachhaltigkeit authentisch und effektiv kommunizieren, ohne auf falsche Versprechen hereinzufallen? Im Folgenden einige Tipps, die dabei beachtet werden sollten.
Ehrlichkeit und Transparenz sind das A und O
Do: „Sei ehrlich über das, was du tatsächlich tust.“ Mit diesem Credo gewinnt man Gäste, denn diese haben ein geschärftes Bewusstsein und erkennen Greenwashing schnell. Daher ist es besser, kleine Schritte transparent zu kommunizieren, anstatt großartige, aber unrealistische Versprechen zu machen. Zeige klare und nachvollziehbare Beispiele, etwa durch die Angabe von Einsparungen oder durch Hinweise auf umweltfreundliche Lieferanten.
Don’t: Es sollte vermieden werden, Nachhaltigkeit nur aus Marketingzwecken zu übertreiben. Wenn du über nachhaltige Initiativen berichtest, die eigentlich nur geringfügig sind oder nur der PR dienen, wird dies schnell als Greenwashing wahrgenommen und kann langfristig schaden.
Kunden einbinden
Do: Die Gäste in Nachhaltigkeitsmaßnahmen mit einbeziehen. Interaktive Maßnahmen wie das Angebot, Handtücher nur auf Wunsch zu wechseln oder Hinweise auf die Möglichkeit zur Mülltrennung im Zimmer, fördern das Bewusstsein und die aktive Teilnahme der Gäste.
Don’t: Maßnahmen nicht durchsetzen, ohne den Gast darüber zu informieren. Wenn z. B. das Salatbuffet durch eine Salat-Bowl am Tisch ersetzt wird, sollten Gäste wissen, dass dies Teil eures Nachhaltigkeitsprogramms ist und nicht eine Einsparung oder Serviceverlust.
Vermeidung von Fachjargon und Überinformation
Do: Nachhaltigkeitsmaßnahmen in verständlicher, alltagsnaher Sprache erklären. Gäste wollen wissen, was dein Betrieb konkret zum Umweltschutz beiträgt, ohne dabei mit Fachbegriffen überhäuft zu werden.
Don’t: Kommunikation leicht halten und nicht mit technischen Details oder zu vielen Informationen auf einmal überfrachten. Gäste möchten sich entspannen und sich nicht in komplizierte Umweltberichte vertiefen oder sogar belehrt werden.
Keine Greenwashing-Floskeln
Do: Klar definierte Begriffe und Zertifikate verwenden, um die nachhaltigen Leistungen zu untermauern. Zertifikate wie z. B. das „EU-Ecolabel“ oder „GSTC“ schaffen Glaubwürdigkeit.
Don’t: Unspezifische Begriffe wie „umweltfreundlich“, „grün“ oder „nachhaltig“ ohne konkrete Belege sollten vermieden werden. Diese Begriffe wirken austauschbar und geben dem Gast keinen Einblick in die tatsächlichen Maßnahmen.
Storytelling statt bloßer Faktenaufzählung
Do: Geschichten nutzen, um die Nachhaltigkeitsbemühungen greifbar zu machen. Etwa von den lokalen Bauern erzählen, von denen die Produkte bezogen werden, oder von der Geschichte hinter den biologisch abbaubaren Pflegeprodukten im Hotelzimmer.
Don’t: Nicht nur Zahlen und Fakten präsentieren, ohne den emotionalen oder menschlichen Aspekt zu berücksichtigen. Eine reine Faktenliste beeindruckt weniger als eine Geschichte, die einen Bezug zur Umwelt und den Menschen schafft.
Kontinuierliche Verbesserung betonen
Do: Zeigen, dass Nachhaltigkeit ein langfristiger Prozess ist. Jene Schritte kommunizieren, welche bereits gegangen wurden, welche Ziele für die Zukunft anstehen und wo es noch Herausforderungen gibt.
Don’t: Nachhaltigkeit nicht als einmalige Maßnahme darstellen. Gäste wollen wissen, dass Engagement kontinuierlich ist und dass man sich immer weiter verbessern will.
Richtige Bildsprache
Do: Authentizität baut Vertrauen auf. Echte, authentische Momente zeigen und reale Bilder verwenden. Die Bildsprache muss im Einklang mit der nachhaltigen Botschaft des Betriebes stehen.
Don`t: Bilder vermeiden, die die Nachhaltigkeit nicht unterstützen, z. B. luxuriöse und verschwenderische Buffets, überlaufenen Touristenattraktionen. Auch eine übertriebene Darstellung von Öko-Klischees (z. B. Gäste, die durch übermäßig grüne, unrealistisch idyllische Natur spazieren) soll vermieden werden.