Part 2: HR-Trends 2025
Effizientes Arbeiten und Mitbestimmung stehen ganz oben auf der Liste
3. Upskilling und Reskilling bestehender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
„It’s all about Skills“: Weiterbildung wird essenziell, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Mitarbeitende für neue Technologien und Anforderungen zu qualifizieren. Auch wenn der Mangel aktuell nicht so stark zu spüren ist, so wissen die HR-Expertinnen und -Experten doch, wie wichtig es ist, ihr Unternehmen darauf vorzubereiten, was kommt. Der große Vorteil: Weiterbildungsangebote durch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber werden von Beschäftigten und Jobsuchenden bereitwillig angenommen: 62 prozent der Befragten des letzten Stepstone Jobreports finden Weiterbildung im Job (sehr) wichtig, bei der GenZ sind es sogar sieben von zehn Personen, die ihre Skills auf diese Weise ausbauen wollen. In Zeiten steigender Wechselbereitschaft und immer dynamischer werdenden Prozessen ist ein vielfältiges Weiterbildungsangebot essenziell für die Mitarbeiterzufriedenheit, Mitarbeiterbindung und für eine attraktive Arbeitgebermarke. Außerdem wirkt es sich auf die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens aus, was gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten wichtig ist.
4. Gehaltstransparenz als Maßnahme gegen den Gender-Pay-Gap
Mit der im Juni 2023 in Kraft getretenen Entgelttransparenzrichtlinie (Richtlinie (EU) 2023/970) will die EU den bereinigten Gender-Pay-Gap verkleinern und die Gehaltstransparenz verbessern. Die darin enthaltenen Vorgaben müssen die EU-Mitgliedsstaaten bis zum 7. Juni 2026 umsetzen. Das bedeutet für Unternehmen in Österreich mit mehr als 150 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weitgehende Änderungen und Verschärfungen bezüglich des Einkommensberichts (den sie gemäß § 11a des Gleichbehandlungsgesetz erstellen müssen). So hat beispielweise derzeit nur die Gleichbehandlungsanwaltschaft besondere Auskunftsrechte über die Entlohnung von Vergleichspersonen – durch die neue Richtlinie haben auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und deren Vertretungen einen eigenständigen Anspruch auf Auskunft.
Die wichtigste Neuerung stellt dar, dass bei Feststellung eines Lohngefälles von mehr als fünf Prozent (ohne objektive, geschlechtsneutrale Kriterien) Unternehmen Maßnahmen zur Entgeltbewertung ergreifen müssen. Daher wird die Umsetzung der Entgelttransparenzrichtlinie Unternehmen und HR-Abteilungen bis zur Frist im Juni 2026 umfangreich beschäftigen.
5. Sinnsuche: Transparenz und Mitbestimmung fördern
Mitarbeitende wünschen sich mehr Einblicke in Unternehmensentscheidungen und Partizipation, was zu einer stärkeren Identifikation und einem größeren Gefühl von Sinn beiträgt. Gerade der Gen Z ist Sinn im Berufsleben besonders wichtig und steht für viele sogar an erster Stelle. 2025 wird daher Purpose als Trumpf im Recruiting angesehen werden. Bei Bewerberinnen und Bewerbern punkten jene Unternehmen als attraktive Arbeitgeber, die ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft durch nachhaltiges Handeln hinsichtlich der Umwelt, der sozialen Gemeinschaft und der Arbeitsorganisation sichtbar machen und auch ihren Mitarbeitenden Möglichkeiten bieten, dazu beizutragen.
Daten entnommen aus einem Bericht des Recruting-Unternehmens The Stepstone Österreich