Talent now!
Das neue Talentcenter in Bozen
Durch eine neue Initiative der Handelskammer Bozen soll Schülerinnen und Schülern der zweiten und dritten Mittelschulklassen die Entscheidung über den späteren beruflichen Werdegang erleichtert werden.
Die Frage „Was will ich einmal werden?“ ist wohl jene, die für Jugendliche am schwierigsten zu beantworten ist. Aus diesem Grund hat man sich dazu entschlossen, auch in Südtirol ein Talentcenter nach dem Vorbild aus der Steiermark einzurichten. Die Aufgaben der Schulklassen im Talentcenter sind sehr abwechslungsreich. Schon im Voraus wird ein Online-Interessenstest an der jeweiligen Schule gemacht, bevor die Klasse ins Talentcenter kommt. Dort angekommen, erwartet sie ein knapp 4,5-stündiger Aufgabenparcours, bei dem sowohl kognitive Fähigkeiten, Motorik, Sprachkenntnisse, Konzentration, Aufnahmefähigkeit und berufsrelevante Kenntnisse überprüft und eingeschätzt werden. Dabei rotieren die Schülerinnen und Schüler wie bei einer Stationenarbeit, wobei die einzelnen Ergebnisse vom Computer gespeichert und nach Beendigung aller Aufgaben automatisiert ausgewertet werden. Anschließend erhalten die Schülerinnen und Schüler einen sogenannten Talentreport, der die Ergebnisse in leicht verständlicher Form aufzeigt. Zudem sind im Talentreport zwei Listen mit Berufsvorschlägen angeführt, wobei sich eine Liste lediglich auf die erhobenen Fähigkeiten im Talentcenter bezieht, bei der zweiten Liste fließen auch die Interessen der Teilnehmenden in die Berufsvorschläge mit ein. Wichtig zu betonen ist hierbei, dass es sich um Berufsvorschläge handelt und somit nicht als Muss aufgefasst werden kann. Vielmehr soll der Talentreport eine Diskussions- und Entscheidungsgrundlage für einen individuell stimmigen Ausbildungsweg sein. Die Ergebnisse können bei einem individuellen Gespräch bei der Berufsberatung weiter vertieft werden, damit gemeinsam der passende Ausbildungsweg gefunden werden kann.
Nicht nur die Aufgabenstationen selbst sind vielseitig, sondern auch die Berufsbilder, die im Talentcenter vorgeschlagen werden. Auch die gastgewerblichen Berufe sind vertreten, wobei laufend an der Erweiterung des Repertoires gearbeitet wird.
Das erste Fazit, nachdem das Talentcenter erst letzten Herbst eröffnet hat: Das Talentcenter kommt sehr gut an. „Wir bekommen sowohl von den Schülerinnen und Schülern, als auch von den Lehrpersonen und Eltern sehr viele positive Rückmeldung. Das spiegelt sich auch in unserer Auslastung wider. Wir möchten natürlich so vielen wie möglich bei der wichtigen Entscheidung helfen und freuen uns sehr, dass das Angebot so gut ankommt“, so Barbara Moroder, Koordinatorin des Talentcenters.
Da die Berufsbilder immer differenzierter werden, erschwert sich auch zusehend die Berufsentscheidung. Aus diesem Grund wird sich das Talentcenter in Zukunft als immer wichtiger erweisen.
Autorin: Katharina Puntaier, Mitarbeiterin der HGV-Abteilung People & Culture